Unsere Vision

Die Transfer Unit Wissenschaftskommunikation leistet einen Beitrag zu Qualität und Effektivität in der Wissenschaftskommunikation. Wir wollen professionellen Wissenschaftskommunikator*innen den Zugang zu Forschungswissen erleichtern und damit eine Grundlage schaffen, um die Effektivität der bisherigen, bewährten Kommunikation weiter zu steigern. Disziplinen wie Kommunikationswissenschaft, (Wissenschafts-)Soziologie, Psychologie und Linguistik können mit ihren Studien im Forschungsfeld Wissenschaftskommunikation einen wertvollen Beitrag für die professionelle Gestaltung von Kommunikationsaktivitäten leisten und damit das Erfahrungswissen der Praktiker*innen ergänzen. Die Transfer Unit setzt dafür auf einen wechselseitigen Austausch zwischen denjenigen, die Wissenschaft kommunizieren und denjenigen, die Wissenschaftskommunikation erforschen. So soll die Praxis Einblicke in die Forschung zu Wissenschaftskommunikation erhalten und gleichzeitig die Forschung über Fragen, Bedarfe und Perspektiven aus der Praxis informiert werden.

Ziele

Die Transfer Unit möchte einen Austausch zwischen Wissenschaftskommunikationsforschung und Wissenschaftskommunikationspraxis ermöglichen. Ziel ist es, Praktiker*innen Zugang zu Forschungserkenntnissen zu ermöglichen, die relevant für ihre Arbeit sind. Gleichzeitig möchten wir der Forschung Einblicke in Bedarfe und Fragen der Praxis geben und dazu ermutigen, diese Perspektiven bei der Entwicklung von neuen Forschungsvorhaben einzubeziehen. Dadurch wollen wir eine evidenzorientierte Wissenschaftskommunikation unterstützen und einen dauerhaften Dialog zwischen Forschung und Praxis etablieren. Dieser Dialog soll letztlich zu einer hohen Qualität in der Wissenschaftskommunikation beitragen.

Herangehensweise

Die Transfer Unit gestaltet ihre Aktivitäten im engen Austausch mit ihren Zielgruppen. Inspiriert von der Co-Creation Methode nutzt die Transfer Unit verschiedene Möglichkeiten, mit den Communities in den Austausch zu treten, sie bei der Identifizierung relevanter Themen zu involvieren und an der Entwicklung von Fragen und Formaten teilhaben zu lassen. Damit wollen wir sicherstellen, dass wir Fragen bearbeiten, die praktische Herausforderungen bei der Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse adressieren. Die Transfer Unit möchte darüber hinaus eine Plattform für den direkten Austausch zwischen Forschung und Praxis der Wissenschaftskommunikation sein und Räume für einen gemeinsamen Diskurs öffnen.

Zielgruppen

Die Transfer Unit richtet sich mit ihrer Arbeit vor allem an drei Zielgruppen: Forschende und Lehrende im Forschungsfeld Wissenschaftskommunikation wollen wir über die Fragen und Bedarfe der Praxis informieren und dafür sensibilisieren, diese bei der Entwicklung neuer Forschungsfragen zu berücksichtigen. Praktiker*innen der Wissenschaftskommunikation (professionelle Kommunikator*innen, sowie kommunizierende Wissenschaftler*innen) erhalten Zugang zu belastbaren Erkenntnissen aus der Forschung, die relevant für ihre Arbeit sind. Auch auf der Entscheidungsebene von Wissenschaftspolitik- und management wollen wir das Verständnis für eine informierte, effektive und verantwortungsbewusste Wissenschaftskommunikation stärken. Gemeinsam mit diesen Zielgruppen wollen wir in einen Austausch treten über die Potentiale der Zusammenarbeit von Forschung und Praxis der Wissenschaftskommunikation.

Entwicklung der Wissenschaftskommunikation und aktuelle Herausforderungen

Das Vertrauen in die Wissenschaft ist in Deutschland grundsätzlich hoch und die Wissenschaft als Beraterin von Politik und Öffentlichkeit anerkannt. Durch die gestiegene Bedeutung von Wissenschaft in gesellschaftlichen Aushandlungsprozessen ergibt sich allerdings auch die Notwendigkeit, diese an die Öffentlichkeit zu kommunizieren. Um Teilhabe zu ermöglichen und Transparenz herzustellen, muss die Wissenschaft von neuen Erkenntnissen berichten und Prozesse erklären. Dafür ergründet die Praxis der Wissenschaftskommunikation neue Wege Partizipation zu ermöglichen, Barrieren abzubauen und neue Zielgruppen zu erschließen. Kommunikation und Transfer finden immer mehr Eingang in die strategische Ausrichtung von Universitäten und Forschungseinrichtungen und Wissenschaftler*innen nutzen die sozialen Medien, um direkt über ihre Forschung zu kommunizieren.

Dabei stößt die Wissenschaftskommunikation aber auch auf große Herausforderungen: Wissenschaftsskepsis, Verschwörungsideologien und Falsch- und Desinformation, die vor allem in den sozialen Medien einen Resonanzraum finden, versuchen das Vertrauen in Wissenschaft zu unterminieren. Damit können sie ein Klima schaffen, dass es Wissenschaftler*innen erschwert, öffentlich über ihre Forschung zu sprechen. Diese Herausforderungen kommen zusätzlich zum ohnehin schon breiten Anforderungsprofil an Wissenschaftskommunikation hinzu. Umso wichtiger ist es für Akteure der Wissenschaftskommunikation, sich dieser Herausforderungen bewusst zu sein und damit auseinanderzusetzen, was gute Wissenschaftskommunikation ausmacht.

Das Erfahrungswissen der Wissenschaftskommunikator*innen, das durch die Gestaltung verschiedener Formate und im direkten Kontakt mit unterschiedlichen Zielgruppen entsteht, kann durch wissenschaftliche Erkenntnisse ergänzt werden, denn auch das Forschungsinteresse an Wissenschaftskommunikation ist gestiegen. Dies zeigt sich in der Einrichtung von Lehrstühlen für Wissenschaftskommunikation und der Gründung von Netzwerken innerhalb von Disziplinen, die sich mit Wissenschaftskommunikation als Untersuchungsgegenstand auseinandersetzen. Mit ihren Untersuchungen im Forschungsfeld Wissenschaftskommunikationen können Disziplinen wie Kommunikationswissenschaft, (Wissenschafts-)Soziologie, Psychologie und Linguistik einen wertvollen Beitrag für die professionelle Gestaltung von Kommunikationsaktivitäten leisten und dabei helfen, Strategien für den Umgang mit den genannten Herausforderungen zu entwickeln. Es fehlt jedoch noch an interdisziplinärem Austausch sowie an Übersichtsarbeiten, die die Aussagekraft von Einzelbefunden einordnen und Forschungslücken, insbesondere bei praxisrelevanten Forschungsfragen, aufzeigen können.

Bisher mangelt es zudem an etablierten Austauschmöglichkeiten zwischen Forschung und Praxis der Wissenschaftskommunikation. Hier setzt die Transfer Unit an, indem sie sich für einen verstärkten Austausch zwischen Forschungs- und Praxis-Community einsetzt und mit ihren Aktivitäten die Perspektiven beider Communities in einen gemeinsamen Diskurs überführt.

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