Systematic Review

Wie kann die Wissenschaftskommunikation mit Desinformation umgehen?

Ob Klimawandel, Impfungen oder Kriege – Desinformationen werden zu den unterschiedlichsten Themen verbreitet. Dabei stellt sich auch die Frage ob und wie die Wissenschaftskommunikation darauf reagieren sollte und ob sie einen Beitrag leisten kann, um gegen Desinformation vorzugehen.

Die Transfer Unit hat deshalb ein Systematic Review durchgeführt, um den Stand der Forschung zu verschiedenen Strategien gegen Desinformation zu analysieren. Neben der Charakterisierung der Forschungslandschaft, fokussierte das Systematic Review vor allem auf die Empfehlungen für die Kommunikationspraxis, die aus der Forschung abgeleitet wurden. Dabei konnten Empfehlungen aus 67 Studien zusammengetragen werden.



Diese Strategien wurden im Systematic Review untersucht:

Aufbau von Literacy

Die Wissenschaftskommunikation kann sowohl präventiv als auch reaktiv gegen Desinformation vorgehen. Eine präventive Strategie ist die Förderung von Medien- und Wissenschaftskompetenz (auch Literacy genannt). Durch die Vermittlung von Wissen über wissenschaftliches Arbeiten und den Umgang mit wissenschaftlichen Ergebnissen, sollen Rezipient*innen dabei unterstützt werden, Desinformation künftig besser zu erkennen. 

Prebunking

Eine weitere Strategie ist das sogenannte Prebunking, bei der präventiv zu einem Thema informiert und dabei vor potentiellen Versuchen der Desinformation gewarnt wird. Beide Strategien basieren auf der sogenannten Inokulationstheorie. Sie besagt, dass durch gezielte Maßnahmen eine “Immunität” gegen Desinformation aufgebaut werden kann. 

Debunking

Neben der Prävention gibt es auch reaktive Maßnahmen, wie das sogenannte Debunking. Dabei wird auf bereits zirkulierende Desinformation reagiert und aufgezeigt, warum es sich bei einer Meldung oder Information um Desinformation handelt. 

 

Empfehlungen aus der Forschung

Die Wissenschaftskommunikation kann dazu beitragen, den Zugang zu verlässlichen Informationen zu sichern oder zu verbessern. Hierzu zählt z. B. in den sozialen Medien, wo besonders häufig Desinformation geteilt wird, präsent zu sein, in die Interaktion zu gehen und Inhalte zu erstellen, die leicht zu erfassen sind und geteilt werden können.

Fürs Prebunking sollten die eigenen Zielgruppen analysiert und mögliche Missverständnisse antizipiert werden. Weltbilder, Werte und Sorgen der Zielgruppen sollten adressiert und nichts ins Lächerliche gezogen werden.

Beim Debunking empfiehlt es sich, das sogenannteFakten-Sandwich” anzuwenden: Man beginnt mit der korrekten Information, bettet die Falschinformation im Mittelteil ein und schließt wiederum mit der korrekten Information. Generell sollte die ursprüngliche Desinformation möglichst wenig wiederholt und nicht verlinkt werden, um den Familiaritätseffekt zu vermeiden. 

Die Empfehlungen zur Umsetzung der verschiedenen Strategien haben wir in einer Infografik zusammengefasst. Weitere Einordnungen zur Wirksamkeit der verschiedenen Strategien können Sie im Systematic Review nachlesen. 

Systematic Review

Hier können Sie die vollständige Analyse herunterladen

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Infografik

Die Infografik fasst Empfehlungen für Strategien gegen Desinformation zusammen

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Linkliste

In dieser Liste fassen wir Projekte und Ressourcen zum Thema Desinformation zusammen

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