Analyse

Wissenschaftskommunikation in Deutschland: Status Quo in den Ländern

Die Professionalisierung und Weiterentwicklung von Wissenschaftskommunikation in Deutschland wird maßgeblich von wissenschaftspolitischen Akteuren geprägt. Dabei setzen die deutschen Bundesländer jeweils eigene Akzente. Für die Praxis ist es dabei schwierig, einen Überblick über die verschiedenen Konzepte, Schwerpunkte und Förderinitiativen zu gewinnen.

Deshalb hat die Transfer Unit gemeinsam mit Justus Henke, Tanja Maier, Charmaine Voigt und Annemarie Wiedicke untersucht, inwiefern sich die deutschen Bundesländer in der Entwicklung und Gestaltung von Wissenschaftskommunikation unterscheiden. Anhand von Dokumenten und Expert*inneninterviews wurde u. a. analysiert, welche Schwerpunkte die Länder setzen, welche Zielgruppen von Wissenschaftskommunikation sie identifizieren und welche Maßnahmen sie umsetzen und fördern. Ziel der Untersuchung ist es, Trends und Entwicklungslinien von Wissenschaftskommunikation in Deutschland auf Ebene der Bundesländer aufzuzeigen.

Die Analysen haben gezeigt

  • Wissenschaftskommunikation wird in allen Bundesländern als relevant anerkannt und soll gestärkt werden
  • Die Bundesländer legen unterschiedliche Schwerpunkte; einige Bundesländer fokussieren eher den Wissenstransfer und die Anwendung wissenschaftlichen Wissens, z. B. in Industrie und Wirtschaft – andere Bundesländer haben eine eher normative Perspektive auf Wissenschaftskommunikation als gesellschaftliche Aufgabe mit einer breiteren Öffentlichkeit als Zielgruppe.
  • Die Heterogenität der Ansätze ermöglicht es den Ländern, auf spezifische Anforderungen vor Ort zu reagieren.
  • Wissenschaftskommunikation im Sinne eines Technologietransfers ist bisher stärker verankert, aber die gesellschaftliche Dimension von Wissenschaftskommunikation gewinnt an Bedeutung.
  • Trotz der Unterschiede in den Begrifflichkeiten und Schwerpunktsetzungen ähneln sich die übergeordneten Ziele stark, z. B. Legitimität für die Wissenschaft schaffen, die Wettbewerbsfähigkeit steigern, einen Kulturwandel innerhalb der Wissenschaft gestalten, sowie Leistungen für das Gemeinwohl erbringen (z. B. wissenschaftliche Aufklärung, Falsch- und Desinformationen entgegenwirken).
  • Die Bundesländer schaffen vor allem strukturelle Anreize, damit in erster Linie Hochschulen, aber auch Stiftungen, Akademien, Museen und weitere Akteure vor Ort die anvisierten Ziele praktisch umsetzen.

Weitere Ergebnisse und Details zum methodischen Vorgehen können Sie in den Berichten nachlesen. Die Studie wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. 

Überblicksstudie

Die Überblicksstudie wurde durchgeführt von PD Dr. Andreas Scheu und Lars Reinelt

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Vertiefungsstudie Bayern

Die Vertiefungsstudie wurde durchgeführt von Dr. Annemarie Wiedicke

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Vertiefungsstudie NRW

Die Vertiefungsstudie wurde durchgeführt von Dr. Charmaine Voigt

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Vertiefungsstudie Sachsen-Anhalt

Die Vertiefungsstudie wurde durchgeführt von Dr. Justus Henke

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Vertiefungsstudie Brandenburg

Die Vertiefungsstudie wurde durchgeführt von PD Dr. Tanja Maier

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