Forschungsüberblick

Potenziale und Herausforderungen partizipativer Wissenschaftskommunikation

Neben der reinen Wissensvermittlung und Einblicken in Forschungsprozesse geht es in der Wissenschaftskommunikation zunehmend auch darum, Perspektiven aus der Zivilgesellschaft in das Wissenschaftssystem zu integrieren. Dafür werden partizipative Formate entwickelt, die den direkten Austausch zwischen verschiedenen Zielgruppen und der Wissenschaft ermöglichen sollen. Doch welche Formen der Partizipation gibt es eigentlich? Was sind realistische Erwartungen an partizipative Formate und was sollte man beachten, wenn man Bürger*innen und zivilgesellschaftliche Akteure in die eigene Forschung einbezieht?

Die Transfer Unit hat Julia Gantenberg, Elisabeth Jurack und Justus Henke um einen Forschungsüberblick gebeten, der den aktuellen Stand der Wisskomm-Forschung zu diesen Fragen zusammenfasst. 


Formen der Partizipation

Partizipative Formate gibt es inzwischen viele – wie intensiv die Partizipation ist, kann sich jedoch erheblich unterscheiden. Das hängt auch damit zusammen, welche Ziele man mit dem Format verfolgt und welche Wirkung man bei den Teilnehmenden erreichen möchte. Die Autor*innen benennen drei Grundströmungen partizipativer Wissenschaftskommunikation:

  • demokratische Teilhabe: Angestrebt wird eine demokratische Teilhabe von Bürger*innen und Zivilgesellschaft an wissenschaftspolitischen Entscheidungsprozessen. Genutzt werden Formate wie z. B. Bürger*innen-Dialoge, Konsensuskonferenzen, Fokusgruppen und öffentliche Konsultationen.

  • Teilhabe an der Wissensproduktion: Ziel ist es, außerwissenschaftliche Akteur*innen direkt am Forschungsprozess bzw. an verschiedenen Schritten des Forschungsprozesses und der Wissensproduktion zu beteiligen. Zum Einsatz kommen Ansätze wie z. B. Citizen Science, transdisziplinäre Forschung und Open Science.

  • wissenschaftliche Bildung: Ziel ist die Erhöhung der Reichweite wissenschaftlichen Wissens, indem zum gemeinsamen Lernen, Mitmachen und Mitdiskutieren eingeladen wird. Beispiele dafür sind Museen und Science Center.

 

Potenziale und Herausforderungen

Im Forschungsüberblick wird deutlich, dass partizipative Wissenschaftskommunikation mit hohen Erwartungen verknüpft ist: Neben dem Erkenntnisgewinn und Wissenszuwachs auf allen Seiten verspricht Partizipation auch eine Demokratisierung der Wissenschaft. Der Blick in die Forschung zeigt allerdings auch, dass echte Beteiligung mit vielen Herausforderungen verbunden ist, denen man sich bei der Planung partizipativer Projekte bewusst sein sollte.

Die Herausforderungen und Potenziale partizipativer Wissenschaftskommunikation haben wir in einer Infografik zusammengefasst.

 

Empfehlungen

Wie man mit diesen Herausforderungen umgehen und das Potenzial von Partizipation ausschöpfen kann, können Sie in den Empfehlungen nachlesen, die auf Grundlage der aktuellen Forschungsliteratur sowie bestehenden Empfehlungen und Handreichungen zu partizipativer Wissenschaftskommunikation und Citizen Science zusammengestellt wurden. Sie enthalten unter anderem Hinweise dazu, wie man die Rahmenbedingungen von partizipativen Projekten gestalten kann, was bei der Umsetzung zu beachten ist und wie man mit Ergebnissen partizipativer Projekte umgehen sollte.

 

Lunchtalk

Am 08. Mai diskutieren wir den Forschungsüberblick gemeinsam mit Gästen aus der Praxis in einem digitalen Lunchtalk. Hier geht’s zur Anmeldung.

Forschungsüberblick

Hier können Sie den vollständigen Forschungsüberblick herunterladen

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Infografik

Die Infografik zeigt Potenziale und Herausforderungen von partizipativer Wissenschaftskommunikation

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Empfehlungen

Hier finden Sie Empfehlungen zur Umsetzung partizipativer Projekte in der Wissenschaftskommunikation

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