Veranstaltung

Podiumsdiskussion „Politik in der Wissenskrise? Zwischen Expertokratie und Faktenleugnung“

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23.10.2025

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Berlin, Deutschland

Am 23. Oktober veranstaltet unser wissenschaftlicher Projektleiter Sebastian Büttner im Einstein-Saal der BBAW zwischen 18:30 und 20:30 Uhr eine öffentliche Podiumsdiskussion mit dem Titel „Politik in der Wissenskrise? Zwischen Expertokratie und Faktenleugnung“. Die Podiumsdiskussion findet im Rahmen der interdisziplinären Fachtagung „In der Wissenskrise? Eine Debatte über Wissensprobleme der Gegenwart“ statt und wird in Kooperation mit der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS und der Juniorprofessur Europäische Kultur und Bürgergesellschaft der Technischen Universität Chemnitz organisiert.

Wie groß darf der Einfluss der Wissenschaft auf die Politik sein? Und was geschieht, wenn politische Debatten zunehmend als Fragen der wissenschaftlichen Richtigkeit verhandelt werden statt als Auseinandersetzungen über Werte, Interessen und Meinungen?

Diese Entwicklung beschreibt der Soziologe Alexander Bogner in seinem Buch „Die Epistemisierung des Politischen. Wie die Macht des Wissens die Demokratie gefährdet“ (Reclam, 2021). Er warnt davor, dass politische Konflikte in einer zunehmend wissenschaftsbasierten Gesellschaft immer häufiger entpolitisiert werden, weil sie nicht selten mit Verweis auf die Wissenschaft und auf wissenschaftliche Expertise entschieden werden.

Doch trifft diese Diagnose wirklich zu? Ist es nicht vielmehr so, dass wir im Zuge des Aufstiegs von Trump & Co. im Augenblick genau das Gegenteil erleben? Wissenschaftliche Expert:innen werden gezielt diffamiert, wissenschaftliche Fakten bewusst ignoriert und geleugnet, Universitäten zu Feinden des Staates und der Regierung erklärt. Wie lässt sich die aktuelle Situation nun adäquat deuten? Erleben wir eine Überbewertung oder eine Abwertung wissenschaftlicher Autorität – oder beides zugleich? Und: Gibt es einen Ausweg aus dem Spannungsfeld von Verwissenschaftlichung und zunehmender Faktenleugnung?

Diese und weitere Fragen diskutieren 

  • der Soziologe Alexander Bogner, Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW), Autor des Buches „Die Epistemisierung des Politischen. Wie die Macht des Wissens die Demokratie gefährdet“, Reclam 2021
  • die Politikwissenschaftlerin Julia Reuschenbach, FU Berlin, Co-Autorin des Buches „Defekte Debatten: Warum wir als Gesellschaft besser streiten müssen“, Suhrkamp 2024
  • und die Ärztin und Medizinethikerin Alena Buyx (TU München, Mitglied des Wissenschaftsrats und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina sowie zwischen 2020-24 auch Vorsitzende des Deutschen Ethikrats).

Die Veranstaltung wird moderiert von Nicola Kuhrt (Table.Briefings).

Weitere Informationen und den Link zur Anmeldung finden Sie hier.